Gleichstellung, Kitabeiträge, Wohnpavillons

Die gestrige Sitzung des Ausschusses für Familie, Jugend, Senioren und Soziales (FJSS) hatte eine interessante Tagesordnung zu bieten.

Insbesondere beschäftigten sich die Mitglieder mit dem Frauenförder- und Gleichstellungsplan der Stadt Neu-Isenburg für die Jahre 2022 bis 2027, den es zu verabschieden galt.

Frau Anna Held, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neu-Isenburg, stellte den Plan vor. Er bildet die Grundlage, um in der Verwaltung ein an geschlechtergerechten Zielen orientiertes Verwaltungshandeln zu erreichen und vorhandene Benachteiligungen zu beseitigen. Frau Held betonte, dass Neu-Isenburg bereits sehr gut dastehe, vor allem was Frauen in Führungspositionen angeht.

Aus der Bestandsaufnahme und Analyse der Beschäftigtenstruktur der Stadtverwaltung ergibt sich ein ähnliches Bild wie 2016: Frauen sind in kaum einer Stufe unterrepräsentiert. Es besteht nur in zwei Besoldungsgruppen sowie in drei Entgeltgruppen eine Unterrepräsentanz von Frauen. Ziel für die kommenden Jahre ist es, den Frauenanteil weiterhin bei mindestens 50% zu erhalten bzw. bei neu zu besetzenden Stellen der Unterrepräsentanz eines Geschlechts entgegenzuwirken.

In den einzelnen Führungsebenen innerhalb der Verwaltung zeigt sich, dass die konsequente Umsetzung des Hessischen Gleichberechtigungsgesetzes seit 1993 zu einem überaus guten Ergebnis bei der Stadt Neu-Isenburg geführt hat. Sowohl in den Leitungspositionen als auch in den Stellvertretungen sind Frauen in der Verwaltung und als Kita-Leitungen stark vertreten.

Der neue Frauenförder- und Gleichstellungsplan der Stadt Neu-Isenburg wurde einstimmig vom Ausschuss verabschiedet.

Diskutiert wurde auch ein erneutes Aussetzen der turnusmäßigen Erhöhung der Kitabeiträge im Jahr 2022. Bereits 2020 war aufgrund des hohen Betreuungsausfalls während der Corona-Pandemie die Erhöhung verschoben worden. Das bedeutet, dass die Beiträge in den nächsten Jahren bereits jährlich (statt alle 2 Jahre) erhöht werden, um sich den steigenden Personalkosten anzupassen. Jede erneute Aussetzung der Beiträge bedeutet eine höhere Belastung für Familien in der Zukunft. Darüber soll im Ausschuss weiter beraten werden.

Ein weiterer wichtiger Themenkomplex war die Flüchtlingssituation in der Stadt. Bürgermeister Herbert Hunkel legte eine Tischvorlage vor, die vorsieht, mobile Wohnpavillions für die Dauer von 3 Jahren zu mieten, um Geflüchtete aufzunehmen. Der Standort ist auf einem städtischen Grundstück im Birkengewann entlang der Friedhofstraße geplant. Grund für die Maßnahme ist die Aufnahmequote des Landes Hessen für Geflüchtete im Kreis Offenbach, nach der wir bis August/September 132 Geflüchtete aufnehmen müssen, vor allem aus Afghanistan.

Der Krieg in der Ukraine trifft uns als Kommune ebenso. Bisher sind knapp 100 Frauen mit ihren Kindern in der Stadt angekommen. Auch hier werden wir, bedingt durch die Aufnahmequote des Kreises, noch viele Familien unterbringen müssen. Die Hilfsbereitschaft der Neu-Isenburger ist enorm, und sowohl der Kreis als auch die Stadt können auf Erfahrungen aus 2015 zurückgreifen.

Dennoch ist vor allem die Unterbringung eine riesige Herausforderung. In einem Gewerbeobjekt in der Dornhofstraße könnten 500 Personen untergebracht werden, was derzeit geprüft wird. Am Donnerstag, dem 17.03. findet in der Hugenottenhalle um 18:00 Uhr eine Infoveranstaltung für Geflüchtete und alle interessierten Helfer der Stadt statt.

Vor allem die persönliche Betreuung der Menschen lag dem Ausschuss am Herzen. Sie sollen nicht allein gelassen werden.

[Susanne Schmidt, Steffen Eyrich]

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