Neues Autokennzeichen für Neu-Isenburg?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es gibt zur Zeit wichtigere Themen in Neu-Isenburg als die Beschriftung der Autokennzeichen. Nichtsdestotrotz hört man gelegentlich die Klage von Isenburgerinnen und Isenburgern, dass sie im Straßenverkehr fälschlicherweise als Offenbacher wahrgenommen würden. Dabei hat Neu-Isenburg mit der Stadt Offenbach nichts zu tun. Selbst der Landkreis Offenbach hat seit dem Umzug der Kreisverwaltung von Offenbach nach Dietzenbach im Jahr 2002 keinen Bezug mehr zu seiner namensgebenden Stadt. Eine Umbenennung inKreis Dietzenbach“ wurde allerdings nie angestrebt. Es hätte aus Isenburger Sicht auch keinen wirklichen Image-Gewinn zur Folge gehabt.

Humoristische Vorschläge für ein neues Kreis-Kennzeichen, wie etwa “DDR“ (Dreieich-Dietzenbach-Rodgau) oder “ZDF“ (Zwischen Darmstadt und Frankfurt) gibt es zur Genüge. Nun gibt es allerdings auch eine ernsthafte neue Möglichkeit: Prof. Ralf Bochert von der Hochschule Heilbronn sieht in der Bevölkerung „einen großen Wunsch nach mehr lokaler Verortung über die Ortskennung auf den Nummernschildern“. Nach seiner Einschätzung kommen rund 320 mittelgroße Städte in Deutschland für eigene Nummernschilder in Betracht, darunter auch Neu-Isenburg. Als neues Kennzeichen wird für unsNISvorgeschlagen (Hinweis: das in einer früheren Version genannte Kennzeichen „NIB“ existiert leider schon in Niebüll, ebenfalls wie “NI“ in Nienburg). Jeder Isenburger Autofahrer solle sich dann entscheiden können, ob er oder sie weiterhin mit einem OF-Kennzeichen fahren oder aber zum lokalen NIS wechseln möchte.

Um neue Städtekennzeichen zu ermöglichen, sei lediglich eine Änderung der Fahrzeugzulassungsverordnung nötig. Diese Änderung müsste durch ein Bundesland beim Bund beantragt werden. Das Interesse vieler Kommunen sei laut der Untersuchung groß. So sehen viele Bürgermeister ein eigenes Kennzeichen als kostenloses Stadtmarketing und erhoffen sich eine Förderung der Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt. Relevante Mehrkosten sollen durch die neuen Nummernschilder laut Prof. Borchert nicht entstehen. Mehrere Kennzeichen innerhalb eines Landkreises seien für die Landratsämter vollständig kostenfrei zu finanzieren.

Die CDU-Fraktion stellte daher eine Anfrage an den Magistrat, inwieweit ein eigenes Kennzeichen für Neu-Isenburg darstellbar sei. Der Magistrats hat nun richtigerweise geantwortet, dass ein Antrag für eigene Kennzeichen von den Städten und Kreisen an das Land gestellt werden müsse. Na, dann schauen wir mal, ob Neu-Isenburg einen solchen Antrag stellen wird. Die CDU-Fraktion wird bei dem Thema auf jeden Fall dranbleiben.

[Thorsten Klees]

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