Smart City – unsere Stadt wird digitaler

Bereits am 26. September 2019 hat die Stadtverordnetenversammlung den Antrag der Koalition beschlossen, Neu-Isenburg zur Smart City zu machen.

Was bedeutet Smart City? Es gibt für den Begriff keine einheitliche Definition, aber einige Lösungen die üblicherweise mit dem Begriff verbunden werden:

Intelligente Verkehrssysteme – auch bekannt als intelligente Mobilität – ermöglichen es mehr Menschen, sich schneller zu bewegen. Intelligente Gebäude verschwenden keine wertvolle Energie. Und eine intelligente Verwaltung erleichtert den Bürgern die Suche nach Informationen und die Beeinflussung von Entscheidungsprozessen in ihrer Stadt.
Darüber hinaus nutzen intelligente Städte aktiv das Internet der Dinge (IoT) und offene Daten, um den Fluss von Energie, Menschen und Daten zu optimieren. IoT bezieht sich auf das Netzwerk physischer Objekte, die z. B. Software oder Sensoren enthalten, mit denen die Dinge mit dem Internet und untereinander verbunden werden können. Die Objekte können dadurch interagieren und Daten austauschen sowie ferngesteuert oder automatisiert werden. IoT-Lösungen können auch Cloud-Dienste und künstliche Intelligenz (KI) umfassen.

Mit der Erschließung des Stadtquartier Süds, bietet sich Neu-Isenburg die Möglichkeit gleich von Beginn an den Einsatz intelligenter, digitaler Lösungen mitzudenken und beim notwendigen Infrastrukturaufbau zu berücksichtigen. Erfolgreiche Lösungen sollen später im gesamten Stadtgebiet eingesetzt werden.

Die Koalition aus CDU, Bündnis 90/ GRÜNE und FWG hat deshalb den Antrag gestellt das Stadtquartier Süd zum Smart City Pilotquartier zu machen und einige Themenfelder aufgelistet die dabei mit Priorität angegangen werden sollen:

Antrag für eine zusätzliche Stelle im Fachbereich 10.4 Wirtschaftsförderung/SmartCity, Stadtquartier Süd als SmartCity Pilotquartier

Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, das Stadtquartier Süd ‚Neue Welt’ im Rahmen des Stadtumbauprogramms zum Smart City Pilotquartier zu machen, da dort etwaige Infrastrukturanforderungen von Beginn an berücksichtigt werden können.

Folgende Lösungen sollen nach Möglichkeit mit Priorität umgesetzt werden:

Smart Parking Sensortechnologie-gestützte Ermittlung von Belegungszuständen der Parkmöglichkeiten. Die Datenbereitstellung kann über Apps oder Tafeln erfolgen. Das könnte anschließend ggfs. auch im Alten Ort interessant zur Vermeidung von Parkplatzsuchverkehr werden.

Smarte Bezahlvorgänge Einführung von kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten in städtischen Parkhäusern.

Umweltsensorik Aufbau einer Sensorik zur Erhebung von Umweltdaten (Luft, Wasser, Temperatur) für Langzeitmessungen und Livedaten, bereitgestellt über ein Dashboard um Umweltschutzmaßnahmen weiterentwickeln zu können

Digitale Wohnung Mit einer digitalen Haustafel können tagesaktuelle und relevante Informationen mit den Mietern geteilt werden.

Intelligente Zähler & Rechnungsstellung Mit einem Netzwerk intelligenter Zähler bieten die Stadtwerke den Bürgerinnen und Bürgern einen kostengünstigen Anschluss an die IT-Systeme der Versorgungsunternehmen. Über das Telekommunikationsnetz werden zuverlässige Zählerstände geliefert. Smart Metering ermöglicht den Stadtwerken, den Wasser-, Strom- und Gasverbrauch für jeden einzelnen Haushalt genau zu berechnen. Mit einem Netzwerk von intelligenten Zählern könnten die Stadtwerke die Nachfrage in Echtzeit überwachen. Auf den Daten basierend könnte man Ressourcen nach Bedarf verteilen oder die Verbraucher dazu anregen, in Zeiten der Knappheit weniger Strom und Wasser zu verbrauchen.

Straßenbeleuchtung IoT-basierte Smart Cities machen die Wartung und Kontrolle von Straßenlaternen einfacher und kostengünstiger. Eine Vernetzung ermöglicht es, die Straßenbeleuchtung aus der Ferne zu verwalten. und Regeln festzulegen. Basierend auf gesammelten Daten über die Geräteumgebung, können bestimmte Aktionen ausgelöst werden (das Licht dimmen, aufhellen, einschalten oder ausschalten). Zum Beispiel kann die Beleuchtungsintensität auf den Zebrastreifen steigen, wenn die Fußgänger die Straße überqueren.

Chipgesteuerte Mülleimer und Dog-Stations Diese Chips sollen anzeigen, wann die Mülleimer voll sind und entleert werden müssen, bzw. wann die Tüten in den Dog-Stations nachgefüllt werden müssen, um so zur Sauberkeit der Stadt beizutragen.

Digitale Informationstafel im öffentlichen Raum Über eine solche Informationstafel können tagesaktuelle Daten und Informationen geteilt werden. (Belegung der Fahrradboxen am Bahnhof, Parkplätze am Schwimmbad, aktuelle Veranstaltungen in der Stadt)

Augmented Reality Die ‚Erweiterte Realität‘ ermöglicht es, an konkreten Orten mit dem Smartphone oder Tablet digitale Zusatzinformationen abzurufen – statisch oder mit bewegten Sequenzen. So könnte beispielsweise über den Bau des Stadtquartiers informiert, die Geschichte der Branntwein-Monopolverwaltung erzählt oder die Gaststätte ‚Neue Welt’ am Original-Platz dargestellt werden. Diese Technologie könnte auch im Alten Ort eingesetzt werden, um auf dem Marktplatz eine virtuelle 3D-Version des Alten Rathauses entstehen zu lassen.

Um das Thema Smart City mit seinen gesamten Anforderungen des Projektes und für eine zügige und schnelle Umsetzung im Pilotprojekt Smart City im Stadtquartier Süd „Neue Welt“ voranzutreiben, wird der Magistrat beauftragt, eine zusätzliche Stelle im Fachbereich 10.4. Wirtschaftsförderung/Smart City einzurichten und die Mittel dafür bereitzustellen.

Begründung:

Mit dem Beschluss zur Entwicklung Neu-Isenburgs zur Smart City, wurden die Voraussetzungen geschaffen, smarte Informationstechnologie im öffentlichen Raum zu Verfügung zu stellen. Diverse erfolgreich umgesetzte Projekte in anderen Kommunen zeigen, dass mit intelligenter IT, das Leben in einer Stadt für die dort lebenden, aber auch besuchenden Menschen einfacher werden kann. Die Stadtverordnetenversammlung hat aus diesem Grund beschlossen, das Thema auch in Neu-Isenburg umzusetzen.

Die Stadtverordnetenversammlung hat in der 19. Sitzung am 26.09.2019 die DS: 18/1173 beschlossen, das Thema Smart City als eigenes Arbeitspaket in das Programm Stadtumbau mit aufzunehmen. Ziel ist es konkrete Maßnahmen zu definieren, wie auf Basis der Digitalisierung und neuer Technologien Potenziale für die Entwicklung der Stadt genutzt werden können.

Mit der Entwicklung des neuen Stadtquartier Süds „Neue Welt“ ist die ideale Voraussetzung gegeben, ein Pilotquartier für Smart City zu entwickeln und es nach einer Bewertung der einzelnen Maßnahmen für die gesamte Stadt einschließlich der Stadtteile zu übernehmen.

Um zeitnah der Entwicklung des Quartiers auch die Entwicklung des Projekts Smart City betreiben zu können, ist eine zusätzliche Stelle nötig.

[Oliver Hatzfeld]

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