Kultur, Sport, Ehrenamt und Vielfalt

…so nennt sich in dieser Legislaturperiode unser Kulturausschuss (und natürlich auch Sportausschuss!), der am Dienstag, dem 8. Juni 2021 zu seiner ersten und konstituierenden Sitzung zusammenkam.

Gleich zu Beginn wurde unser Fraktionsmitglied und kulturpolitischer Sprecher Joachim Großpersky zum Ausschussvorsitzenden gewählt, stellvertretender Vorsitzender wurde Dr. Philip Sänger von der FDP. Wir gratulieren beiden ganz herzlich und wünschen ihnen gutes Gelingen für die Aufgaben, die vor uns liegen. In den kommenden Jahren sollen in diesem Ausschuss wichtige Themen diskutiert werden, da der Umbau der Hugenottenhalle zu einem Kultur- und Bildungszentrum auf dem Plan steht. Mit diesem Thema ging es auch gleich los.

Umbau der Hugenottenhalle

Hier lag uns gleich in mehreren Ausschüssen eine Drucksache vor, deren Inhalt ausführlich diskutiert wurde. Dabei ging es hauptsächlich um die geplante Größe der zukünftigen Halle und um den für Veranstaltungen benötigten Platz. Bürgermeister Herbert Hunkel stellte klar, dass die Analysen hierzu noch nicht abgeschlossen sind und die Drucksache als Zwischenstand verstanden werden sollte, der unserer Information dient. Veranstaltungen im gewohnten Umfang sollen weiterhin möglich sein, eine modulare Verkleinerung der Halle aber eingeplant werden.

Open Doors/Iseborjer Kultursommer

Die Durchführung des Open Doors Festivals wird auch 2021 nicht im gewohnten Umfang möglich sein. Der Veranstalter, die Agentur ‚12 Löwen‘ hat sich daher für das vom Land Hessen geförderte Programm ‚Ins Freie‘ beworben. Geplant ist ein Open Air Festival im Sportpark, der ‚Iseborjer Kultursommer‘. Hier soll vom 27. August bis zum 19. September ein buntes Programm bestehend aus Konzerten, Theater, Jazz, Comedy, Kleinkunst, Kinderprogramm etc. präsentiert werden. Auch Vereine sollen eingebunden werden. Herr George von den ’12 Löwen’ erläuterte uns das Konzept  und berichtete, dass der Antrag auf die Fördermittel inzwischen bewilligt wurde. Ein Eigenanteil muss aber nach wie vor vom Veranstalter übernommen werden. Deshalb wird beantragt, dass die Stadtverordnetenversammlung der Freigabe der für 2021 für das Open Doors Festival zweckgebundenen Mittel zustimmt. Das Projekt fand große Zustimmung bei den Vertretern unserer Fraktion, auch Grüne, SPD und FDP waren über die Initiative erfreut. Joachim Großpersky betonte, wie wichtig eine solche Veranstaltung als Signal für die Kulturszene und für die Bürger unserer Stadt sei. Über den Antrag wird am 16. Juni im Stadtparlament abgestimmt.

Aussetzen des Kulturpreises der Stadt Neu-Isenburg

Der alle 4 Jahre verliehene Kulturpreis der Stadt soll pandemiebedingt verschoben werden, die Stadtverordneten wurden in einer Drucksache um Kenntnisnahme gebeten. Diese Drucksache sorgte für einige Diskussionen, da sie unserer Ansicht nach missverständlich formuliert war und leicht so interpretiert werden konnte, dass künstlerische Leistung während der Pandemie nicht preiswürdig sei. Bei einigen Parteien war auch der Eindruck entstanden, dass die Preisverleihung nicht verschoben, sondern ganz gestrichen werden soll. Gleich zu Beginn der Diskussion stellte Herr Hunkel klar, dass hier tatsächlich ein Missverständnis vorlag und dass die Preisverleihung selbstverständlich nachgeholt werden soll, sobald es möglich ist. Unser Fraktionsmitglied Kati Conrad ergänzte daraufhin, dass weniger das Preisgeld für die nominierten Künstler interessant sei als die Möglichkeit, ihre Arbeit einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren (wir berichteten darüber bereits aus der letzten Stadtverordnetenversammlung). Der Preis bewertet nicht die Leistung eines Jahres, sondern das gesamte künstlerische Schaffen und ist deshalb nicht mit der Pandemie verknüpft. Unsere Fraktion ist daher mit einer Verschiebung einverstanden.

Seitens der SPD wurde angeregt, die Preisverleihung im Rahmen des geplanten Festivals ‚Iseborjer Kultursommer‘ stattfinden zu lassen. Kati Conrad und unser Kulturdezernent Theo Wershoven sprachen sich gegen diese Möglichkeit aus, da die Präsentation des Preisträgers oder der Preisträgerin bei einem so großen Event vermutlich nicht ausreichend wahrgenommen würde. Auch das Publikum einer Kulturpreisverleihung und eines Open Air Festivals unterscheidet sich erheblich. Kati Conrad, die 2017 selbst Mitglied der Jury war, erläuterte außerdem, dass gerade die Nominierung der möglichen Preisträger durch Bürger und Vereine eine ziemlich lange Vorlaufzeit benötigt.

Im Hinblick auf die Ankündigung, dass die Veranstaltung baldmöglichst nachgeholt wird, wurde die Drucksache schließlich zur Kenntnis genommen und verabschiedet. Unsere Fraktion erarbeitet außerdem gerade einen Antrag, einen Sonderpreis für Kunstprojekte während er Pandemiezeit auszuloben. Die Idee dazu stammt von unserem Fraktionsvorsitzenden Patrick Föhl.

Etienne-Robert-Platz

Von der FDP-Fraktion wurde in der letzten Stadtverordnetenversammlung beantragt, den Platz zwischen Buchenbusch, Neuhöfer Straße und Frankfurter Straße nach dem ersten Bürgermeister Neu-Isenburgs zu benennen. Für unsere Fraktion erläuterte Thorsten Klees, dass wir grundsätzlich befürworten, Etienne Robert zu würdigen, dass uns aber der vorgeschlagene Platz nicht angemessen erscheint, da es sich eigentlich nur um eine Wiese mit einem Blumenbeet handelt. Oliver Gröll (Grüne) berichtete von einer auf dem Alten Friedhof geplanten Allee, die an die ersten Hugenottensiedler erinnern soll. Er regte an, im Rahmen dieses Projekts eine Möglichkeit der Ehrung zu finden. Dieser Vorschlag wurde seitens der FDP postiv aufgenommen. Auch die Möglichkeit, eine Straße nach Monsieur Robert zu benennen, wurde erwogen. Es soll nun interfraktionell nach einer guten Lösung gesucht werden.

Dank an Theo Wershoven

Für unseren Kulturdezernenten Theo Wershoven war das die letzte Sitzung des für ihn wichtigsten Ausschusses, er verabschiedet sich in den Ruhestand. Joachim Großpersky bedankte sich bei ihm für sein großes Engagement im Bereich Kultur. Herr Wershoven erinnerte daran, wie wichtig kritische Diskussionen und konstruktive Auseinandersetzungen sind, und dass neben all den dringenden Anliegen im Bereich Bau, Verkehr, Wirtschaft usw. nicht vergessen werden darf, dass es die Kultur ist, die uns Freude macht und die gerade in Projekten wie dem neuen Kultur- und Bildungszentrum die Weichen für die Zukunft junger Menschen stellt. Er wird die Arbeit des Parlaments weiterhin kritisch im Auge behalten, sich aber nur melden ‚wenn es ganz schlimm wird‘. 🙂 Wir freuen uns drauf und sagen danke für eine tolle Arbeit!

[Kati Conrad]

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