Nahverkehrsplan: Wo Tangenten uns tangieren

Im Kreis Offenbach, ist die Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF,) für die Aufstellung der lokalen Nahverkehrspläne zuständig und hat dementsprechend den Kommunen den Entwurf für die Jahre 2022 bis 2027 zur Stellungnahme vorgelegt.

In der Stellungnahme der Stadt Neu-Isenburg wird besonders auf notwendige Verbesserungsbedarfe bei der Anbindung der Straßenbahnhaltestelle und des On-Demand-Angebots ‚Hopper’ hingewiesen. Großen Abstimmungs- und Klärungsbedarf sieht die Stadt außerdem noch bei der Finanzierung und der Regelung der Zuständigkeiten, hinsichtlich der Weiterentwicklung der kvgOF zu einer Mobilitätsgesellschaft.

Für Neu-Isenburg ist es außerdem wichtig, dass der Nahverkehrsplan zusammen mit den aktuellen Schienenverkehrsprojekten (Neubaustrecke Frankfurt – Mannheim, Regionaltangente West, Ost und Süd) diskutiert und zu für unsere Stadt verträglichen Lösungen bezüglich des Verkehrsangebots und der daraus entstehenden Belastungen durch Lärm oder Landschaftsverlust geführt werden.

Auf diesen Punkt hat der verkehrspolitische Sprecher der CDU Fraktion, Dr. Peter Overmann in der letzten Stadtverordnetenversammlung gesondert hingewiesen.

Rede von Dr. Peter Overmann zur Stellungnahme zum Nahverkehrsplan:

Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin, sehr geehrte Damen und Herren,

die Fortschreibung des Nahverkehrsplanes für den Kreis Offenbach begrüßen wir ausdrücklich. Er bringt auch für die Stadt Neu-Isenburg wesentliche Verbesserungen der Verkehrsanbindungen mit sich. Auch die Stellungnahme der Stadt zum Thema Neubaustrecke Frankfurt – Mannheim wurde wie im Bauausschuss gefordert eingearbeitet, dafür vielen Dank.

Aber: Papier ist geduldig, noch ist nichts gewonnen.

Der Nahverkehrsplan des Kreises Offenbach sollte dahingehend verfolgt werden, dass die Entscheidungen bezüglich der angedachten Regionaltangenten Süd und Ost mit einer angemessenen Bürgerbeteiligung erfolgen und damit mit den Planungen rund um Zeppelinheim kompatibel gestaltet werden. Im Nahverkehrsplan ist hierzu die Führung über Frankfurt Stadion erwähnt, hierin sind sich der RMV und der Kreis einig. Im Deutschlandtakt des Bundes ist eine andere Strecke über Neu-Isenburg mit Neubaustrecke durch den Wald (Gehespitz) vorhanden – ökologisch mehr als fragwürdig. Diese Variante wäre sogar mit der bereits beschlossenen RTW in Kollision! Eine Variantenentscheidung ist hier politisch dringend geboten. Also Augen auf nicht nur im Straßenverkehr, auch im Schienenverkehr. Unsere Aufgabe ist mit der Zustimmung zum Nahverkehrsplan 2022 ff. nicht zu Ende! 

Wenn hier mehrere Institutionen ihr separates Süppchen kochen, dann werden die Bürger am Ende eine unbekömmliche Suppe auszulöffeln haben – das sollten wir im Auge behalten.

[Peter Overmann]

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